IndeuferEschweiler

Innenstadt am Indeufer

geschichtliche Entwicklung

Die Besiedelung des Eschweiler Raumes begann nachweislich in der Jungsteinzeit. Um 4.500 v. Chr. betrieben die ersten Ackerbauern Getreideanbau und Viehzucht auf den fruchtbaren Lößböden im Norden des heutigen Stadtgebietes am Merzbach. Nach der Musterung der Töpferwaren nennt man diese Zeit Bandkeramik. Auch aus der keltischen Zeit im letzten Jahrtausend vor Christus sind Spuren menschlicher Besiedlung in Eschweiler nachgewiesen.

Die Hauptpfarrkirche St. Peter und Paul ist die größte Kirche in Eschweiler, Nordrhein-Westfalen. Sie liegt an der Nordseite des Marktplatzes in der Eschweiler Altstadt, ist eins der Wahrzeichen der Stadt und eine der ältesten Kirchen in der Diözese Aachen. Sie liegt auf einer kleinen Anhöhe nördlich der Inde und ist mit ihrem beherrschenden Baukörper aus rotem Ziegelstein weithin sichtbar. Ihr Turm war lange Jahre auch Wehrturm, was die noch heute sichtbaren Schießscharten verdeutlichen.

St. Peter und PaulEine erste wirtschaftliche und kulturelle Blüte erlebte unsere Heimat unter der Römerherrschaft. Im rückwärtigen Raum der Grenze an Rhein und Limes entstanden Landgüter und ein ausgebautes Straßennetz. Zahlreiche Funde (Römervillen am Lynenwerk, am „Sprung" in Hastenrath, auf dem Steinacker in Dürwiß und in Röhe) beweisen, dass der hiesige Raum dicht besiedelt war, wenn auch von einer städtischen Siedlung nicht gesprochen werden kann.


Talbahnhof Im Jahre 828 wurde Eschweiler erstmals urkundlich erwähnt. Einhard, der Biograf Karls des Großen, dem in den Parkanlagen am Talbahnhof ein Denkmal errichtet wurde, schreibt von „Ascvilare fundus regius", dem karolingischen Königsgut Eschweiler.

In den folgenden Jahrhunderten kam Eschweiler in den Besitz der Kölner Dompropstei.

Vom Ende des 14. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Eschweiler zum Herzogtum Jülich. So zeigt das Wappen der Stadt den Jülicher Löwen, der in seinen Pranken den Schlüssel des heiligen Petrus hält.
Im 17. Jahrhundert brachten der Dreißigjährige Krieg und die Raubkriege Ludwigs XIV. viel Elend und Not über die Bevölkerung. So besetzten 1642 schwedische Truppen den Ort und die Eschweiler Burg, die im 13. Jahrhundert auf dem rechten Ufer der Inde erbaut worden war. 1678 plünderten und brandschatzten französische Truppen den Ort. Nach dem allmählichen Wiederaufbau begann eine friedlichere Zeit, in der besonders der Steinkohlenabbau auf dem Eschweiler Kohlberg (heute Stadtwald) von den Jülicher Landesherren gefördert wurde.

1794 endete die alte Herrschaft und französische Revolutionstruppen besetzten auch das linke Rheinufer und nahmen es für Frankreich in Besitz. Eschweiler wurde Kantonsort im Roerdepartement.

Nach zwanzigjähriger französischer Herrschaft kam unsere Heimat als Rheinprovinz an das Königreich Preußen (1814)Eschweiler altes Rathaus.

Das Alte Rathaus ist ein klassizistisches Gebäude in der westlichen Dürener Straße, heute Konferenz- und Restaurantgebäude des „Hotel de Ville“. Das Restaurant im Erdgeschoss heißt „Art de Ville“.

1824 wird das Gebäude als Schul- und Rathaus gebaut. Am 1. September 1862 wird das Eschweiler Friedensgericht hierhin verlegt. Ab 1881, nach dem Neubau des Eschweiler Amtsgerichts Ecke „Rosenallee“ / „Marienstraße“, dient das Alte Rathaus nur noch Verwaltungszwecken. Oktober 1920 ziehen weitere Dienststellen vom Alten Rathaus in das Verwaltungsgebäude „Grabenstraße“. Im Alten Rathaus verbleiben nur die Polizei und die gesundheitliche Abteilung des Wohlfahrtsamts. Am 11. Februar 1930 wird das Arbeitsamt aus dem Alten Rathaus ins Dienstgebäude „Hehlrather Straße“ 2 verlegt. Von 1898 bis März 1962 befindet sich vor ihm eine Straßenbahnhaltestelle, welche die wichtigste Umsteigehaltestelle in Eschweiler Mitte ist und 1962 vom Eschweiler Bushof abgelöst wird. Am 29. November 1968 wird das Alte Rathaus nach völligem Umbau, wobei sogar sein Abriss erörtert worden war, feierlich wiedereröffnet. Neben dem Sitzungssaal ist hier das Standesamt bis zum Umzug ins Eschweiler Rathaus neuNeue Rathaus August 1979 untergebracht. Danach zieht die Volkshochschule Eschweiler bis zum Verkauf an das Hotel ein. Der erste Spatenstich für das „Hotel de Ville“, ein Best Western Hotel, erfolgt am 5. Dezember 1994. Der Name ist ein Wortspiel: Einerseits steckt in dem Namen das Wort „Hotel“, andererseits ist „Hôtel de Ville“ das französische Wort für Rathaus, denn das Alte Rathaus Eschweiler ist im Hotel miteinbezogen. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
 

Pumpenhaus Ein ungeahnter wirtschaftlicher Aufschwung setzte ein. War bereits 1794 die erste Dampfmaschine zur Entwässerung der Bergwerke in Pumpe in Betrieb genommen worden, so begann in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts durch Konzentration des Grubenbesitzes unter der Familie Wültgens/ Englerth ein rasanter Ausbau der Eschweiler Steinkohlebergwerke. 1838 wurde der Eschweiler Bergwerksverein gegründet, die größte Montangesellschaft im preußischen Westen. Auf Grund der Steinkohlevorkommen entstanden im Indetal bei Aue große eisenverarbeitende Betriebe. Eschweiler wurde im 19. Jahrhundert ein bedeutendes Zentrum der rheinischen Eisen- und Stahlindustrie. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung war der Anschluss an die rheinische Eisenbahn von Köln nach Aachen (1841).