Die
Betriebsstätten des Eschweiler Kohlbergs unterteilten sich in die
Binnen- und Außenwerke mit dem Flöz „Padtkohl“ als Grenze. Die
Binnenwerke im Bereich des Muldenkerns waren
|
Als
Graeser in der zweiten Hälfte der 1790er Jahre aus dem Saarland nach
Eschweiler kam, wurde er Assistent bei der „Kommission zur
topographischen und unterirdischen Aufnahme der Bergwerke, Hütten und
Fabriken“ im Département de la Roer. Zu dieser Zeit existierte der
Eschweiler Bergwerksverein EBV noch nicht, aber 1801 übernahm er die
Gesamtleitung mehrerer Steinkohlengruben im Besitz der Familie Wültgens/Englerth,
welche dann 1802 von Napoléon Bonaparte mit dem Eschweiler Kohlberg, der
Grube Centrum und der Grube Birkengang belehnt wurde. Graeser war also
erst Direktor des Kohlbergs und anschließend von 1838 bis 1847 Direktor
des EBV, seitdem Mitglied der Verwaltung bis zu seinem Tod. 1847
übernimmt er die Firma „Reuleaux & Cie.“, welche er 1856 durch eine
Eisengießerei erweitert. Er wohnte im so genannten „Graeser-Haus“ in
Eschweiler-Pumpe unmittelbar gegenüber dem Pumpenhaus und wenige
Schritte vom Bergamt, dem damaligen EBV-Verwaltungsgebäude, entfernt. 1964 wurde die „Graeserstraße“ in Eschweiler-Bergrath in der Nähe der ehamligen Grube Reserve nach ihm benannt.
hinter dem Gräser-Haus gelegenes und bis heute bewohntes Haus des EBV. Hier wohnten die Mitarbeiter des Werkes, für die außerdem gegenüber mehr reihige Häuser gebaut wurden. Auch auf der Pumpe hat der EBV die im Volksmund "bayrische Balken" genannten Häuser gebaut, so genannt wegen des "Donnerbalkens" (der im Hof gelegenen Toilette) in denen die überwiegend aus Bayern und der damals slowakischen Steiermark angeworbene Mitarbeiter wohnten. |
Bei zunehmender Tiefe wurden die
Grubenwässer zum Problem, so dass die Wasserhaltung - auch "Rosskunst"
und "Herrenkunst" genannt – immer mehr an Bedeutung gewann. Die
Entwässerung der ersten Bergbaue im Eschweiler Stadtwald erfolgte durch
die Hundsgracht in die Inde. 1555 wird eine mit Pferden betriebene
Rosskunst erwähnt, und spätestens 1571 sind Wasserräder im Einsatz. 1632
wird die hierfür unerlässliche Herrenkunst - benannt nach den Herren von
Jülich - errichtet. Die Wasserhaltung wird zu einem Motor der
technologischen Entwicklung, und so wird 1794 die erste Dampfmaschine
der Region Aachen (oder sogar – nach anderen Quellen – Deutschlands) in
Eschweiler-Pumpe zur Wasserhaltung in Betrieb genommen. Das Pumpenhaus
an der unteren Luisenstraße steht heute unter Denkmalschutz. |
1924 wurde das Röhrenwerk vom EBV übernommen und seiner Hüttenabteilung als Werk ´Ermag` eingegliedert. Mit der Roheisenproduktion in den zwei Hochöfen der Concordia-Hütte am nahe gelegenen Ichenberg, einem Puddelwerk mit Walzwerk (in Eschweiler- Pümpchen), einem Stahlbau– Betrieb (in Eschweiler-Hasselt), welcher Hallenkonstruktionen, Fördertürme und Koksofenmaschinen herstellte, und dem Werk (Ermag) konnte der EBV eine große Auswahl an Produkten im Eisen- und Stahlsektor anbieten. Die Firma ´ESW-Röhrenwerke GmbH` in Eschweiler ist als einziger größerer Betrieb der Eisen- und Stahlindustrie in dem einstmals von Schwerindustrie geprägten Indetal zwischen Eschweiler und Stolberg verblieben. |
Talbots
Bau genanntes Haus in der Aue, von der Wagonfabrik Talbot gebaut
für seine Mitarbeiter 1913 kaufte Talbot die konkurrierende Waggonfabrik J. P. Goossens in Eschweiler-Aue, welche bis 1908 der Berg- und Hüttenbetriebs-AG Phönix gehörte. Dies bedeutete, insbesondere durch die Verdoppelung der Verbandsquote im Staatsbahngeschäft, eine außerordentliche Vergrößerung und brachte erhebliche Vorteile im Hinblick auf eine rationellere Fertigung. Im Zuge der weiteren Rationalisierung wurde dieses Zweigwerk 1923 stillgelegt und dessen Fabrikation in das entsprechend vergrößerte Aachener Werk verlegt. |